Welche EU-Drohnenführerscheine gibt es?
Die Kopter-Profis wurden im Dezember 2020 als erste offizielle Stelle vom Luftfahrtbundesamt benannt, um die Theorieprüfung zum Fernpilotenzeugnis A2 abnehmen zu dürfen. Unsere Registrierungsnummer lautet DE.PStF.001. Eine Buchung des großen Drohnenführerschein ist direkt über unsere Homepage möglich. In diesem Artikel stellen wir den neuen Rahmen für die EU-Drohnenführerscheine vor.
Mit der Umsetzung der EU-Verordnungen für Drohnen wird der deutsche Kenntnisnachweis (umgangssprachlich: "Drohnenführerschein") durch neue Kompetenznachweise ersetzt. Gab es bisher in Deutschland für den gewerblichen Betrieb von Drohnen nur einen Drohnenführerschein, gibt es durch das EU-Recht nun verschiedene Kompetenznachweise für Steuerer von Drohnen. Die beiden am häufigsten verwendeten Führerscheine sind der EU-Kompetenznachweis A1/A3 ("kleiner EU-Drohnenführerschein") und das EU-Fernpilotenzeugnis A2 ("großer EU-Drohnenführerschein").
Sowohl der EU-Kompetenznachweis A1/A3 als auch das EU-Fernpiloten-Zeugnis A2 sind in allen Mitgliedstaaten der EU sowie in Norwegen, Island und der Schweiz gültig. Eine Unterscheidung in private und/oder gewerbliche Nutzung gibt es dabei nicht mehr.
Wer braucht die Drohnenführerscheine der EU?
Nach altem deutschem Recht war diese Frage einfach zu beantworten: Jeder Betreiber einer Drohne > 2kg benötigte den Drohnenführerschein. Das EU-Recht sieht die Pflicht zum Drohnenführerschein bereits ab 250g vor. Da es jedoch verschiedene Übergangsfristen gibt, ist eine Antwort nicht pauschal möglich und hängt zudem vom Gewicht der Drohne ab.
Für Bestandsdrohnen, die bei Markteinführung über keine CE-Klassifizierung von C0 bis C4 verfügten, gelten in der Offenen Kategorie folgende Übergangsregeln bis Ende 2023:
< 250g
250g bis < 500g
500g bis < 2kg
2kg bis < 25kg
Was ist das Fernpilotenzeugnis A2?
Das Fernpilotenzeugnis als großer EU-Drohnenführerschein ist ein Zeugnis über die Kompetenz von Fernpiloten nach Punkt UAS.OPEN.030 der EU-Verordnung 2019/947. Als Fernpiloten werden neudeutsch übrigens die Steuerer von Drohnen bezeichnet. Da das Fernpilotenzeugnis eine Ergänzung zum kleinen EU-Kompetenznachweis A1/A3 (s.u.) darstellt, wird es auch als "großer EU-Drohnenführerschein" bezeichnet, obwohl der Prüfungsumfang geringer als beim kleinen Schein ist.
Wie bekomme ich das Fernpilotenzeugnis?
Beantragt werden kann das Fernpilotenzeugnis durch eine offiziellen Prüfstelle beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA). Hierfür muss bei einer vom LBA benannten Prüfstelle für Fernpiloten (wie bei uns als DE.PStF.001) eine Theorieprüfung abgelegt werden. In diesem theoretischen Examen werden 3 Fachgebiete durch insgesamt 30 Multiple-Choice-Fragen geprüft.
Dieser "große EU-Drohnenführerschein" gilt nicht als Alternative, sondern als Erweiterung zum "kleinen EU-Drohnenführerschein". Um das Fernpilotenzeugnis beim LBA beantragen zu können, muss daher zuvor der EU-Kompetenznachweis A1/A3 bestanden worden sein (s.u.).
Zusätzlich benötigt der Prüfling eine Selbsterklärung, ein praktisches Selbststudium der Drohne und ihrer Betriebsbedingungen durchgeführt zu haben.
Mit diesen Unterlagen (Bestätigung der bestandenen Prüfungen A2 sowie A1/A3 und der Selbsterklärung) beantragen wir als Prüfstelle das Fernpilotenzeugnis beim Luftfahrt-Bundesamt. Die Ausstellung dauert dann nur wenige Tage.
Kann der Kenntnisnachweis in die EU-Führerscheine umgewandelt werden?
Ein nach § 21a Absatz 4 Satz 3 Nummer 2 LuftVO bei einer anerkannten Stelle erworbener Kenntnisnachweis konnte in einer Übergangsfrist beim Luftfahrt-Bundesamt ohne erneute Prüfung in den kleinen Kompetenznachweis A1/A3 umgewandelt werden. Diese Frist ist inzwischen abgelaufen. Die ursprüngliche Gültigkeitsdauer des Drohnenführerschein von 5 Jahren blieb bei der Umwandlung unverändert bestehen. Eine Umwandlung des Kenntnisnachweis in das Fernpilotenzeugnis A2 ist nicht möglich.
Nach altem deutschen Recht konnte ein Drohnenführerschein auch durch die Einweisung über einen Luft- oder Modellsportverband (§ 21a Absatz 4 Satz 3 Nummer 3 LuftVO) erlangt werden. Dies konnte z.B. über den Deutschen Modellflieger Verband e.V. (DMFV) oder den Deutschen Aero Club e.V. (DAeC) erfolgen. Hier war eine Umwandlung in den A1/A3-Schein nie möglich.
Das gleiche gilt für Inhaber einer aktiven Privatpilotenlizenz. Auch sie benötigen ab dem 01.01.2021 einen Drohnenführerschein. Die Pilotenlizenz ist nach EU-Recht nicht mehr ausreichend, um eine Drohne ab 250g zu steuern.
Welche Inhalte werden für das Fernpilotenzeugnis abgefragt?
Meteorologie(6 Fragen)
- Wettereinflüsse auf den Betrieb einer Drohne
(Wind, Temperatur, Sichtweite, Luftdichte) - Einholen von Wettervorhersagen
Flugleistung(11 Fragen)
- Typischer Betriebsbereich von unbemannten Luftfahrzeugen
- Masse, Gleichgewicht und Schwerpunktlage
- Sicherung der Nutzlast
- Batterien / Akkus
Risiko-Minderung am Boden(13 Fragen)
- Funktionen im Langsamflugmodus
- Einschätzung der Entfernung zu Menschen
- 1:1 Regel
Wie sieht das Fernpilotenzeugnis aus?

Großer EU-Drohnenführerschein A2 bei den Kopter-Profis (DE.PStF.001)
- Online-Prüfung oder bundesweit an zentralen Standorten
- Online-Tutorial mit kompakten Lerneinheiten (den gesamten Prüfungsstoff in unter 90 Minuten)
- Flexible Vorbereitung 24/7 mit Videos, Skripten und als Hörbuch
- Ausgereiftes Konzept mit mehr als 2.000 erfolgreichen Prüflingen
- Persönlicher Kontakt bei Fragen zu Prüfungsinhalten
- Online-Trainingsfragen zur Lernziele-Kontrolle
- Praxisnahe Prüfungsfragen aus dem Alltag von UAV-Steuerern
- Faire Prüfungsbedingungen erlauben bei Präsenzprüfungen bis zu 3 Versuche ohne Mehrkosten
- A2-Card Fernpilotenzeugnis im Scheckkartenformat inklusive
Was ist der EU-Kompetenznachweis A1/A3 für Drohnen?
Der EU-Kompetenznachweis A1/A3 ist der "kleine EU-Drohnenführerschein", da er bereits beim Betrieb von Drohnen ab 250g benötigt wird. Anders als die Prüfungen zum Fernpilotenzeugnis werden die Prüfungen zum EU-Kompetenznachweis nicht von benannten oder anerkannten Stellen, sondern direkt vom Luftfahrt-Bundesamt (LBA) durchgeführt.
Wie bekomme ich den EU-Kompetenznachweis A1/A3 für Drohnen?
Die Prüfung zum kleinen Drohnenführerschein kann beliebig oft wiederholt werden, sollten nicht mindestens 75% der Fragen richtig beantwortet worden sein. Auch eine Prüfung der Identität des Prüflings findet nicht statt.
Die Online-Prüfung besteht aus 40 Multiple-Choice-Fragen, mit denen insgesamt 9 Fachgebiete abgefragt werden: Flugsicherheit, Luftraumbeschränkungen, Luftrecht, menschliches Leistungsvermögen und dessen Grenzen, Betriebsverfahren, allgemeine Kenntnisse zu UAS, Schutz der Privatsphäre und der Daten, Versicherung und Luftsicherheit.
Nach bestandener Prüfung wird dem Prüfling bestätigt, dass er über eine ausreichende Kompetenz für das Steuern von Drohnen mit einem relativ niedrigen Gefährdungspotential verfügt. Auch diese Bestätigung wird vom LBA nicht als Scheckkarte oder in Papierform ausgestellt, sondern als digitales Dokument.